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Kaum eine Nation ist so eng mit dem Whisky-Genuss verknüpft wie Schottland. Hier gibt es die höchste Dichte aktiver Brennereien, die rund 40 Prozent der Weltproduktion bestreiten. Die nächsten Konkurrenten in Sachen Whisky-Herstellung sind Irland und die USA - doch auch andere Länder haben sich einen Namen als Whisky-Produzenten gemacht. Begleite uns auf eine Reise zu eher unbekannten Destillerien und lerne Vertreter kennen, die den Vergleich mit schottischen, irischen oder amerikanischen Klassikern nicht zu scheuen brauchen:
1.Unsere Tour durch die Whisky-Landschaft startet vor der eigenen Tür: Der Pure Black Forest Single Malt von Marder Whisky stammt aus dem Schwarzwald, wo auch der beliebte Monkey-Gin produziert wird. Anders als sein Vetter entstand der Whisky erst 2014; stieg jedoch umgehend zum Geheimtipp unter Single-Malt-Freund*innen auf. Schon kurze Zeit später tauchte sein Name in Jim Murrays jährlich erscheinender Whisky-Bible auf und erhielt dort sagenhafte 92 von 100 möglichen Punkten.
Das Ausnahme-Talent basiert auf Gerstenmalz-Maische und reift gleich zweifach: Zum einen in Bourbon-Fässern aus amerikanischer Weißeiche; zum anderen in ausgedienten Portwein-Behältern. Dadurch entwickeln sich süße Aromen von Honig und Vanille, die durch dezente Nuss- und Mandeltöne sowie Rauch und Tabak einen interessanten Kontrast erhalten.
2.Buchstäblich von nebenan stammt dieser stark rauchige Vertreter. Er wird in der niederländischen Destillerie Zuidam gebrannt, die seit 1975 auf reine Handarbeit setzt. Bekannt geworden ist sie für den urtümlich anmutenden Gin "Dutch Courage", den wir Dir in unserer Bestenliste vorstellen. Auch bei ihrem Whisky bleiben die Macher der manuellen Fertigung und alten Werten treu.
Millstone wird mit 46 Volumenprozent auf Flaschen gezogen, sodass seine Geschmacksnoten in voller Stärke zur Geltung kommen. Die köstliche Farbe stammt von den Sherryfässern, in denen er lagert - und die ihm zugleich seine herausragenden Aromen verleihen. Um den kräftigen Rauch, die fruchtige Süße und die feinen Gewürze dieses Whiskys in ganzer Schönheit genießen zu können, solltest Du ihn zunächst pur servieren.
3Oberhalb der letzten Station liegt eine der wenigen Rye-Brennereien Europas, die dänische Destillerie Stauning. 2006 gegründet war sie der erste Whisky-Fabrikant ihres Landes; mittlerweile produziert das hyggelige Völkchen verschiedene Ableger seines nationalen Originals.
Durch die Pot-Still-Destillation von Gerste und Roggen ergibt sich ein runder, fruchtiger Geschmack, der an die Röstaromen von frisch gebackenem Brot erinnert und durch Bourbon-Fässer vertieft wird. In der "Bastard"-Version erhält der Stauning Rye Whisky ein exotisches Finish in mexikanischen Oro de Oaxaca-Fässern.
4.Noch weiter nördlich lebt ein Volk, das es ziemlich schwer hat, Spirituosen zu lancieren. Doch trotz strengster Gesetzeslage und Werbeverbot gelang der finnischen Destillerie Kyrö ein Meisterschuss: Nur ein Jahr nach ihrer Gründung erhielt der Gin des Hauses die höchste Auszeichnung der Internationalen Wine & Spirits Competition.
Heute produziert Kyrö neben Wacholderbrand auch Whisky, für den 100% finnischer Vollkorn-Roggen genutzt wird. Doch Achtung! Neben anfänglichen Kräuter- und Fichtenwald-Noten gesellt sich bald ein ölig-süßlicher Geschmack hinzu - der im Abgang trocken wird und bitter nachklingt. Recht speziell, aber durchaus einen Versuch wert, wenn Ihr Euch traut.
5Mit einem Abstecher nach Russland endet unsere Whisky-Rundreise - und zugleich schließt sich der Kreis, denn die hiesige Destillerie Praskoveya produziert nach irischen Methoden. Als ehemaliges Weingut hat sich der Standort einen guten Ruf als Wein- und Cognac-Lieferant erarbeitet. 2009 wagte der Direktor Boris Pakhunov das Experiment, Whisky ins Programm zu nehmen.
Dessen Aromen erinnern an geschnittenes Gras und grüne Bananen; akzentuiert durch Kümmel und Vanilleschote. Des Weiteren drängen Ingwer, Zimt und Nelken nach vorn - die im Abgang reinsten Getreidenoten weichen und Praskoveyskoe zu einem ganz eigenen Genuss machen. Leider kannst Du die slawische Delikatesse momentan nur über wenige Online-Shops beziehen; doch sicherlich wirst sie auch bald bei amazon finden.
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