Die Wahl des richtigen Weinglases ist oft schwieriger als die Wahl des richtigen Weines. Denn die Kunst des perfekten Weinglases liegt darin, alle Nuancen des Weines bestmöglich zu präsentieren. Um diesen Genuss nun zu maximieren, möchte man dann natürlich aus dem besten Glas trinken. Doch was ist das beste Weinglas? 

Auf dem Markt wird man von den vielfältigen Angeboten erschlagen. Da kann man schnell mal den Überblick verlieren.

Wir zeigen Dir, worauf es bei Weingläsern wirklich ankommt!

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Lesezeit ca. 3:20 min

Vokabelliste

Riedel-Gläser: Für jede Rebsorte ein Glas

Die Familie Riedel hat in den 50er Jahren beschlossen, ihre Weingläser auf die Rebsorten abzustimmen. Somit bietet sie die weltweit erste sortenspezifische Glaskollektion an, ganz nach dem Motto: Der Wein bestimmt die Form des Glases! 

Das Problem ist aber meist: Nicht alle von uns haben den Platz, an Rebsorten angepasste Weingläser aufzubewahren. Außerdem unterscheiden sich die Gläser teilweise nur kaum voneinander, weshalb man sich die Frage stellen sollte: Lohnt sich das? 

Das Universalglas: Ein Glas für alles!

Mit einem Universalglas kann man meistens nie falsch liegen! Denn wie der Name schon vermuten lässt, kann dieses Glas bei verschiedenen Weinsorten universell zum Einsatz kommen! Egal ob Weiß-, Rot-, Schaum- oder Dessertweine. Das Ein-Glas-für-Alles bietet bei allen Weinarten hohen Genuss. 

Zu den beliebtesten Universalgläsern gehört das Gabriel-Glas und das Universalglas von Zalto. Hierzu muss aber gesagt werden, dass das Zalto Universalglas nur in einer mundgeblasenen Variante zu kaufen gibt. Demnach ist sowohl die Qualität, als auch der Preis sehr hoch. Das Gabriel-Glas gibt es hingegen in einer mund- und einer maschinengeblasenen Variante. Demzufolge ist letzteres eine günstigere Alternative. 

Selbst Profis greifen gern auf die Universalgläser zurück. Daher ist dieses Glas auch für den „normalen“ Weinliebhaber garantiert kein Fehlkauf. 

Rotweingläser

So jetzt weißt Du, dass man entweder für jede einzelne Rebsorte ein eigenes Glas, oder ein Glas für jede einzelne Rebsorte kaufen kann. Doch das ist für die meisten Weintrinker eine zu extreme Auswahl. Deshalb zeigen wir Dir nun eine Auswahl von 2 Rotweingläser, die entweder für frucht-betonte oder kräftige Rotweine geeignet sind!

1. Klassische Burgunder Glas (Rotwein)

Das klassische Burgunder Glas ist bekannt für seinen dickbauchigen Kelch und ist somit ein wenig runder als ein normales Rotweinglas. Dieses Glas eignet sich perfekt für aromatische und frucht-betonte Weine. Denn durch ihren voluminösen Charakter und feinen Geschmacksfacetten brauchen sie viel Luftzufuhr, damit sich die Aromen- und Geschmacksstoffe gut entfalten können.

Beliebte Weinsorten sind Spätburgunder, Point Noir, Barbera, Piemont und Barolo.

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2. Klassisches Bordeaux Glas (Rotwein)

Wenn Du lieber kräftige und tannenhaltige Rotweine präferierst, solltest Du lieber zu einem Bordeaux Glas greifen. Sie sind meist besonders hoch und haben die Form einer Tulpe. Durch ihren hohen Kamin eigene sich das Glas perfekt zum Schwenken, wodurch sich die Duftmoleküle verdichten und entweichen anschließend über den Rand des Weinkelches. Durch seine schmale Öffnung gelangt der Wein zuerst an die Zungenspitze. Dadurch schmeckt man zuerst die fruchtige Süße, welche die Bitterkeit von tanninhaltigen Weinen reduziert.

Ein Bordeaux-Glas eignet sich beispielsweise für Rebsorten: Bordeaux, Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. 

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Weißweingläser

Weißweingläser sind kleiner und weniger bauchiger als Rotweingläser, da sie weniger belüftet werden müssen. Außerdem sollte Weißwein kalt getrunken werden. Durch den kleineren Kelch verringert sich die Füllmenge was bedeutet, dass häufiger nachgeschenkt werden muss. Dadurch kann der Wein nicht so schnell warm werden und bleibt bis zum Ende gut gekühlt.

Aber auch bei den Weißweinen kann man 2 klassische Gläser unterscheiden.

1. Das Chardonnay-Glas (Weißwein)

Kräftige und üppige Weißweine sollten aus einem Chardonnay-Glas getrunken werden. Denn ähnlich wie beim Burgunder-Glas biete das Chardonnay-Glas kräftige Weißweine, mit seiner bemerkenswerten Breite und dem sich verengenden Kamin, mehr Raum zur Entfaltung.

Beliebte Weinsorten sind Chardonnay, Meursault, Sauvignon Blanc und Grauburgunder. 

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2. Das Riesling-Glas (Weißwein)

Leichte, aromatische Weine fühlen sich in diesem Glas besonders wohl. Denn durch das schmale Gehäuse können die Fruchtaromen optimal zur Geltung gebracht werden. Außerdem werden die Aromen durch die leicht schließende Form am Ende des Weinkelches eingeschlossen, was für ein lang anhaltende Geschmacksbild sorgt. 

Aus dem Riesling-Glas schmecken Weine wie Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder sowie Gerwürztraminer am besten. 

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Das Sekt- und Champagnerglas

Den Schaumwein dürfen wir natürlich auch nicht vergessen! Egal ob an Geburtstagen, Weihnachten oder Silvester. An Festtagen wird meist mit einem Glas Sekt oder Champagner angestoßen. Typischerweise wird er dabei in einem Glas mit einer hohen Tulpenform serviert. Diese Form wurde nicht ohne Grund so ausgewählt: Durch ihre schmale Öffnung bleibt die Kohlensäure für längere Zeit im Glas. Zudem besitzen die meisten Gläser einen sogenannten Moussierpunkt am Kelchboden, der dafür sorgt, dass die Kohlensäure in Form von kleinen Bläschenketten am Rand des Glases aufstiegen. Ohne diesen Punkt würde der Schaumwein meist nicht richtig zur Geltung kommen.

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Das perfekte Roséweinglas

Auch für Roséwein ist es wichtig eine Glasform zu wählen, welche am besten geeignet ist, damit die Fruchtnoten perfekt betont werden. Am besten verwendet man dafür ein Glas mit einem schmalen Durchmesser. Außerdem sollte der Glasrand leicht nach außen gewölbt sein. Denn diese Form sorgt dafür, dass die Noten des Weines konzentriert werden und insbesondere die Zunge die fruchtigen Noten und die zarte Säure wahrnehmen kann. Wem aber ein weiteres Glas zu viel wird, kann auch auf ein Weißweinglas zurückgreifen.

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  Zusammenfassung

  1. Je kräftiger und tanninhaltiger der Rotwein, desto besser eignet sich ein Glas mit einem hohen Kamin und einer mittleren „Bauchigkeit“.  
  2. Bei fruchtigeren und leichteren Rotweinen empfiehlt sich ein Glas mit einem dickeren „Bauch“, der mehr Sauerstoffkontakt zulässt und somit den Wein intensiver wirken lässt.
  3. Je leichter und aromatischer der Weißwein ist, desto eher eignet sich Glas mit einem geringen Durchmesser, wodurch er die Aromen bestmöglich konzentrieren kann. 
  4. Je kräftiger und üppiger der Weißwein, desto eher eignet sich ein voluminöses Glas mit einer guten Breite.
  5. Für Schaumweine eignet sich am besten ein hochgezogenes und schmales Glas, damit die Perlen gut hochsteigen können. 
  6. Für Roséwein kannst Du entweder ein Weißweinglas verwenden, oder ein Glas wählen, mit einem schmalen Durchmesser, welches am Glasrand nach außen hin gewölbt ist. 
  7. Für Weinfreaks eignet sich die Riedel-Gläser, die für jede Rebsorte ein eigenes Glas erstellt haben.
  8. Wer sich nur auf ein Glas für alle Weinarten beschränken möchte, sollte am besten zu einem Universalglas greifen.

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