Dass der Wein einer Traube immer gleich schmeckt – diese These gilt schon lange als widerlegt. Aber wie erkenne ich Weinaromen überhaupt und welche geschmacklichen Unterschiede gibt es? Wir leisten Aufklärung.

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Darum schmeckt Wein so unterschiedlich

Die Aromen eines Weins sind sehr komplex. Das ist nicht bloß eine geschriebene Phrase, sondern tatsächlich so. Man könnte zwar meinen, dass letztlich alle Weine aus Trauben entstehen und deshalb die Unterschiede nicht allzu groß sein dürften. Dieser Gedanke führt aber zu einem Trugschluss.

Zwar bestimmt die Weinrebe tatsächlich einen großen Teil des Geschmacks, aber auch das Klima, der Boden, die Reifung, die Lagerung und der Gärungsprozess des Weins haben einen Einfluss auf die Aromen. Das ist der Grund, warum Weine der gleichen Sorte aus unterschiedlichen Regionen komplett anders schmecken können. Kein Wein ist wie der andere.

Wie lassen sich die Aromen eines Weins bestimmen?

Die Aromen eines Weins lassen sich also selten vorab bestimmen – das macht seine Verköstigung interessant. Dennoch gibt es typische Geschmacksrichtungen, die immer wieder vorkommen. Festgehalten werden diese auf dem sogenannten „Aromarad“, das je nach Herkunftsland verschieden ist (hier bei Amazon erhältlich). Es hilft dabei, die Aromen des Weins exakt zu bestimmen.

Dabei geht man wie folgt vor: Man bestimmt zunächst aus sieben Kategorien die grundlegende Geschmacksrichtung (fruchtig, rauchig, würzig, blumig …) und verfeinert die Auswahl anschließend anhand der Unterkategorien. Es geht dabei nicht nur um den Geschmack an sich, sondern auch den Geruch. Schließlich tragen die Geruchsaromen zu einem großen Teil des Genusses bei. Auf diese Weise lassen sich selbst für komplexe Weine präzise Aromen erkennen.

Weinaromen entfalten:

Um die Aromen eines Weins vollständig wahrzunehmen, sollte dieser vor dem Genuss belüftet werden. Bei den meisten Weinen reicht es aus, diese kurz und kräftig im Weinglas zu schwenken. Dadurch kommt Luft an den Wein, sodass sich alle Nuancen der Aromen vollständig entfalten können. Achte zusätzlich darauf, dass das Glas sauber ist und sich dort keine Rückstände gebildet haben, die den Weingenuss verderben.

Was sind typische Aromen für Weine?

Je nach Wein, Herkunft und Sorte wirst Du immer wieder auf typische Weinaromen und Geschmacksrichtungen stoßen. Maßgeblich sind hier die Süße, Säure und die Bitternoten, die von den Tanninen (Gerbstoffen) beeinflusst werden. Diese Charakteristik wird Dir immer wieder auffallen und sie entscheidet auch darüber, ob Du einen Wein magst oder nicht.

Zusätzlich lassen sich je nach Rebsorte bestimmte Aromen verallgemeinern:

Typische Aromen bei Rotweine

  • Cabernet Sauvignon – fruchtige Note durch Aromen der schwarzen Johannesbeere
  • Merlot – Aromen von Pflaumen und Kirschen
  • Syrah – Aromen von Brombeere, Schwarzer Pfeffer und Veilchen
  • Pinot Noir – Aromen von roten Beeren
  • Sangiovese – Aromen von Schwarzkirsche, Vanille und Weichsel
  • Tempranillo – Aromen von Brombeeren, Lakritze und Kirsche

Typische Aromen bei Weißweine

  • Riesling – Aromen von Pfirsich, Steinobst und Zitrusfrüchten
  • Chardonnay – Aromen von Nüssen, Melone und oftmals exotischen Früchten
  • Sauvignon Blanc – Aromen von Zitrusfrüchten, Brennnesseln und Heu
  • Grauburgunder – Aromen von Birne und getrockneten Früchten
  • Weißburgunder – Nussige Aromen von Mandel, Aprikose und Karamell
  • Roter Veltliner – Aromen von Orangen, Mandarinen und Äpfeln


  Zusammenfassung

  1. Wein kann ganz unterschiedlich schmecken. Dafür sind aber nicht allein die unterschiedlichen Weinreben verantwortlich, sondern auch das Klima, der Boden, die Reifung, die Lagerung und der Gärungsprozess des Weins.
  2. Zu den typischen Aromen zählt die Säure, die Süße und die Bitternote. Diese sind in jedem Wein unterschiedlich stark aufzufinden und entscheiden darüber, ob wir den Wein mögen oder nicht mögen.
  3. Zusätzlich lassen sich je nach Rebsorte bestimmte Aromen verallgemeinern.
  4. Um die Aromen einfacher zuordnen zu können, gibt es das sogenannte „Aromarad“, welches eine detaillierte Klassifizierung der einzelnen Weinaromen darstellt.

Dann kann es ja losgehen!

Du weißt nun, wie Du die Aromen eines Weins erkennen kannst. Jetzt bist Du an der Reihe: Willst Du verschiedene Weine probieren? Dann schau Dir eines unserer Wein-Tastings an. Du hast dabei die Möglichkeit, die Aromen verschiedener Rebsorten zu testen. Das ist nicht nur ziemlich interessant, sondern auch ein echtes Erlebnis.

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