Wenn es um die Herkunft eines Whiskys geht, nehmen es die meisten Liebhaber ganz genau. Während die einen auf den Scotch schwören, ist für die anderen der Bourbon unersetzlich. Aber worin liegt eigentlich der Unterschied der beiden Sorten?

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Die Herkunft

Dass ein Scotch nicht gleich ein Bourbon ist und andersherum, sollte inzwischen vielen klar sein. Schon die Herkunft der beiden Sorten unterscheidet sich. Der Scotch kommt im Ursprung aus Schottland.

Der Bourbon ist hingegen eine Art des amerikanischen Whiskeys. Er heißt so, weil er ursprünglich im Bourbon County in Kentucky destilliert wurde. Das County wiederum wurde nach dem französischen Adelsgeschlecht, den Bourbonen, benannt – offenbar als Anerkennung für die Unterstützung im Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner.

Schon gewusst?

In Schottland schreibt man Whisky ohne "e", wohingegen man in Irland und Amerika Whiskey mit "-ey" am Ende schreibt.

Unterschiedliche Zutaten

Der bis heute entscheidende Unterschied zwischen dem Scotch und dem amerikanischen Bourbon ist die Grundzutat: Während die Schotten allein gemälzte Gerste zur Herstellung verwenden, wird der Bourbon Whiskey als Destillat einer Getreidemischung mit mindestens 51 Prozent Mais hergestellt.

Die unterschiedliche Grundzutat hat vor allem historische Gründe. Als man versuchte, die in Europa gewonnenen Kenntnisse zur Herstellung des Whiskys nach Amerika zu holen, stand man vor einem einfachen Problem: Die Gerste eignete sich kaum für den Anbau in der Gegend. Als Ersatz diente zunächst der Roggen, der allerdings sehr fade war. Heute können in amerikanischen Whiskeys unterschiedliche Getreidearten verwendet werden. Dazu zählen neben dem Roggen der Mais, die Gerste oder der Weizen.

Vor allem der Mais hat diverse Vorteile bei den Amerikanern. Er lässt sich unter anderem auf unebenen Feldern mit Baumresten anbauen. Zudem wächst er im Klima der Südstaaten innerhalb von nur drei Monaten zur Reife. Perfekt, um daraus einen Bourbon herzustellen!

Der Geschmack

Geschmacklich unterscheiden sich der schottische Whisky und der amerikanische Bourbon Whiskey stark. Das liegt nicht allein an den unterschiedlichen Grundzutaten. Auch das Klima, die Beschaffenheit der Fässer und die Dauer der Lagerung üben Einfluss auf Scotch und Bourbon.

  • Der schottische Whisky ist von vielen Aromen geprägt. Diese können an das Eichenholz der Fässer – immerhin drei Jahre muss der Whisky darin lagern – oder an Früchte und Getreide erinnern. Vor allem die lange Lagerung machen den kräftigen Geschmack des Whiskys aus.
  • Beim Bourbonist der Einfluss der Fässer geringer, weil er traditionell kürzer reifen muss. Hier überwiegen Karamell- und Vanillenoten im Geschmack. Der Bourbon ist also etwas süßlicher. Aufgrund des hohen Maisanteils ist der Geschmack dennoch sehr speziell.

Schon gewusst?

Für Bourbon wird strenggenommen keine Mindestlagerung vorgeschrieben. Jede Destillerie kann somit selbst entscheiden, wie lange sie ihren Bourbon lagern wollen.

Kennst Du alle Aromen im Whisky?

Im Whisky kann man viele verschiedene Aromen finden. Vor allem am Anfang ist es nicht ganz leicht diese zu benennen und unterscheiden zu können. Damit Du aber bei Deinem nächsten Whisky-Tasting mitreden kannst, solltest Du vorher wissen, welche Aromen sich in den Whiskys verstecken können.

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