Es gibt über 10.000 Rebsorten weltweit – wie soll man da den Überblick behalten? Hier erfährst Du, welche Rebsorten Du als Anfänger auf jeden Fall draufhaben solltest.
Es gibt über 10.000 Rebsorten weltweit – wie soll man da den Überblick behalten? Hier erfährst Du, welche Rebsorten Du als Anfänger auf jeden Fall draufhaben solltest.
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Die Weinrebe ist die Pflanze, aus der ein Wein gewonnen wird. Weil es viele unterschiedliche Pflanzen gibt, unterscheidet man nach Rebsorten. Sowohl der Geschmack, die Farbe also auch die Haltbarkeit und Struktur eines Weins hängen von der Sorte ab. Weltweit gibt es über 10.000 Rebsorten, von denen aber nur wenige wirklich verbreitet sind. In Deutschland werden zum Beispiel nur knapp 140 Rebsorten angebaut. Davon dienen über 100 zur Weißwein- und etwa 35 zur Rotwein-Herstellung.
Damit du beim nächsten Weinabend mitreden kannst, solltest Du wenigstens ein paar bekannte Rebsorten draufhaben. Neben den Klassikern wie Riesling, Chardonnay oder Sauvignon Blanc, gehören dazu zum Beispiel der Pinot Gris und Pinot Noire. In dieser Übersicht findest Du die bekanntesten.
Die in Deutschland mit Abstand am weitesten verbreitete Rebsorte ist der Riesling – ein wahrer Klassiker in deutschen Haushalten. Auch international genießt der Weißwein-Alleskönner einen guten Ruf. Er ist sicherlich ein Grund dafür, dass Deutschland als Wein-Anbaugebiet weltweit Anerkennung gefunden hat.
Den Riesling kann man trocken oder süß genießen. Sein Geschmack ist fruchtig-säuerlich. Überhaupt ist die fruchtige Säure das Markenzeichen des Rieslings, der es sich besonders in Steillagen entlang von Flusstälern gut gehen lässt.
Aromen:Volle Früchte, besonders Apfel, aber auch Grapefruit, Limone, Zitrone, Pfirsich
Wusstest Du?
40 Prozent aller Rieslinge der Welt stehen in deutschen Weinbergen.
Weltweit zählt der Chardonnay zu den bekanntesten Rebsorten. Das liegt auch daran, dass diese Rebsorte ziemlich leicht anzubauen ist und kaum Ansprüche an das Klima stellt. Dennoch gehört die Traube zu den hochwertigsten der Welt.
Der Chardonnay gilt als sehr wandlungsfähig, weshalb sich abhängig von Lage und Boden viele verschiedene Geschmacksrichtungen erzeugen lassen. Häufig schmeckt er leicht rauchig und kann auch Noten von Butter und Haselnuss beinhalten.
Aromen: Sehr vielseitig, häufig Haselnuss, Zitrone und eine kräftige Fruchtigkeit von Apfel und Pfirsich
Wusstest Du?
Der Chardonnay ist eine von sechs zugelassenen Rebsorten in der Champagne und wird in der Champagner-Herstellung verwendet.
Der Pinot Noir ist eine der besten Rotwein-Trauben der Welt. In Deutschland firmiert die Rebsorte unter dem Namen Spätburgunder und zählt auch hierzulande zu den am häufigsten angebauten Rotweinsorten.
Dass diese Rebsorte unter Weinkennern so beliebt ist, hat einen einfachen Grund: Sie stellt hohe Bedingungen an Boden und Klima und wird eher von erfahrenen Winzern angebaut. Die besten Weine dieser Traube kommen deshalb aus dem Burgund, wo sie entsprechend teuer sind.
Aromen: Beeren (Brombeere, Waldfrüchte), Erdbeere
Wusstest Du?
Der Pinot Noir ist eine der ältesten noch im Anbau stehenden Rebsorten weltweit.
Dass der in Neuseeland und Frankreich angebaute Sauvignon Blanc zu den typischen Einsteiger-Rebsorten gehört, hat einen Grund: Er ist ziemlich fruchtig und daher leicht zu genießen.
Die Rebsorte ist nach dem Chardonnay die zweitwichtigste Traube der Welt und auch in Deutschland entsprechend beliebt. Neben den pikanten Johannis- und Stachelbeeraromen finden sich hierin auch Geschmacksnoten nach frisch gemähtem Gras.
Aromen: Johannisbeere und Stachelbeere
Wusstest Du?
Der Sauvignon Blanc passt zu fast jedem Essen – man macht mit ihm selten etwas falsch.
Kaum eine Rotwein-Sorte ist bekannter, obwohl sie nur selten reinsortig angeboten wird. Stattdessen eignet sie sich vor allem für Cuvées, da sie ihnen ein äußerst fruchtiges Aroma verleiht.
Die Rebe aus dem Weinanbaugebiet Bordeaux ist bekannt für ihre tiefrote Farbe. In der Gegend wird sie oft mit einem Merlot und Cabernet Franc verschnitten. Einfache Weine reifen im Stahltank, gehobene im Holzfass.
Aromen:Blumige Aromen, Johannisbeere und Tabak
Wusstest Du?
Für 424.000 Euro wurde im Jahr 2000 ein „Screaming Eagle Cabernet Sauvignon 1992“ bei einer Auktion verkauft – und ist somit eine der teuersten Wein-Flaschen der Welt.
Pinot Gris sagt dir nichts? In Deutschland ist die Rebsorte eher unter dem Namen Grauburgunder bekannt und gehört mittlerweile zu den typischen Alltagsweinen unserer Zeit.
Der Grauburgunder zeichnet sich durch ein volles Bukett und intensive Duftaromen aus und wird meist trocken mit moderater Säure verkauft. Man kann hier vor allem Birnen und Ananas-Aromen entdecken.
Aromen:Birne, Feige, Ananas
Wusstest Du?
Die Rebe ist aus einer Mutation des Spätburgunders entstanden und hat deshalb immer noch die weichen Aromen und die geringe Säure eines Rotweins.
Die Merlot-Rebsorte eignet sich besonders gut für den Verschnitt mit anderen Rebsorten. Ihr Geschmack ist oft hintergründig, was an einem geringen Säure-Anteil liegt. Deshalb harmoniert sie ziemlich gut, zum Beispiel mit dem Cabernet Sauvignon.
Reinsortig findet mal den Merlot eher selten. Dafür tragen fast alle Bordeaux-Weine einen Anteil der Rebe in sich. Charakteristisch ist der Geschmack nach Pflaume und Kirsche.
Aromen:Johannisbeere, Pflaumen, Kirsche
Wusstest Du?
Der exklusivste und einer der teuersten Weine der Welt, der Château Pétrus, wird aus der Merlot-Traube gekeltert.
Du hast Lust bekommen? Mit unseren Wein-Tastings kannst Du dich durch die verschiedenen Rebsorten probieren. Entdecke die Unterschiede im Geschmack und der Struktur der Weine – und mache Dir und Deinen Freunden einen schönen Abend. Hier gehts zur Übersicht.
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