Dass der Winzerberuf so spannend ist, liegt nicht nur an den abwechslungsreichen Tätigkeiten. Es ist auch die Tatsache, dass das Ergebnis tausender Stunden erst nach einem Jahr vollends sichtbar ist - und häufig trotz Planung und Expertise überrascht. Je nach Region startet die Weinlese schon im August und zieht sich meist bis in den Oktober.
Zunächst sind "frühe Rebsorten" wie der Müller-Thurgau an der Reihe. Später folgen etwa Silvaner, Burgunder und zuletzt Lemberger und Riesling. In dieser anstrengenden Zeit sind Muskelkraft und unzählige helfende Hände gefragt.
Gerade in Steillagen ist das Trennen der Dolden vom Stock nämlich immer noch Handarbeit. Die maschinelle Ernte ist nur in geeigneten Weinlagen wie hierzulande etwa in der Pfalz möglich. Sind die Trauben nach der Lese verladen verbringt sie der Winzer zum Weingut, wo die eigentliche Kellerarbeit beginnt.
Diese setzt sich ebenfalls aus unterschiedlichsten Tätigkeiten zusammen, wobei sich die Schritte der Weinherstellung abhängig von der Art des Weines deutlich unterscheiden. Grob zusammengefasst besteht der Alltag des Winzers nach der Lese aus:
- Beeren trennen, sortieren und säubern
- Pressen bzw. keltern
- Steuerung des Gärprozesses
- Schönung des Weins z.B. durch Filtration
- Umfüllen in Holzfässer
- Reifung (u.U. für mehrere Jahre)
- Verkosten & Dokumentation
- Flaschenabfüllung