Kostenloser Versand ab einem Bestellwert von 80 EUR

0

Ihr Warenkorb ist leer

Gin
  • Gin Tonic
  • Whisky
  • Scotch Whisky
  • Wein
  • Shop
  • Mineralwasser

  • Softdrinks
  • November 04, 2024 4 min lesen.

    Georgien, ein Land reich an Geschichte und Kultur, gilt als die Wiege des Weinbaus. Eine der beeindruckendsten und ältesten Weinherstellungstechniken Georgiens ist die Qvevri-Methode, die über Jahrtausende hinweg gepflegt und weitergegeben wurde. Bei dieser Methode werden Weine in großen, in der Erde vergrabenen Ton-Amphoren, den sogenannten Qvevris, fermentiert. Diese Technik ist nicht nur eine kulturelle Besonderheit, sondern verleiht dem Wein auch eine einzigartige, erdige Tiefe und Komplexität.

    In den letzten Jahren hat die Qvevri-Technik in der internationalen Weinwelt an Bedeutung gewonnen. Diese Wiederentdeckung alter Traditionen wird von Winzern und Weinenthusiasten gleichermaßen geschätzt, da sie Aromen und Texturen hervorbringt, die in modernen Weintechniken selten zu finden sind.

    In diesem Blogartikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Qvevri-Methode, ihre historischen Ursprünge, die einzelnen Schritte des Herstellungsprozesses und die besonderen Aromen, die sie dem Wein verleiht.

    Die Ursprünge der Qvevri-Weinherstellung

    Die georgische Weintradition reicht über 8.000 Jahre zurück und wird von Historikern oft als die älteste durchgängige Weinbaukultur der Welt angesehen. Die Qvevri-Methode ist dabei das Herzstück dieser Tradition. In Georgien wurden Qvevris – große, ovale Ton-Amphoren – in den Boden eingegraben, um Wein in einem stabilen, kühlen Umfeld zu fermentieren und zu lagern. Diese Technik wurde nicht nur wegen ihrer praktischen Aspekte entwickelt, sondern auch, weil sie dem Wein einen ganz besonderen Geschmack verleiht.

    Historische Funde von Qvevris zeigen, dass diese Technik seit Jahrtausenden in der Region genutzt wird. Auch heute wird sie in vielen georgischen Weingütern angewendet und erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Winzern weltweit, die die traditionellen Herstellungsmethoden wiederentdecken möchten.

    Wie die Qvevri-Technik funktioniert: Schritt für Schritt

    Der Qvevri-Prozess unterscheidet sich von modernen Weinherstellungsverfahren in mehreren Aspekten. Hier sind die wichtigsten Schritte im Überblick:

    1. Ernte und Vorbereitungen
      Die Trauben werden von Hand geerntet, um ihre Qualität zu gewährleisten. Danach werden die Trauben sorgfältig von Blättern und Verunreinigungen befreit und in die Qvevris gegeben.
    2. Zerkleinern der Trauben
      Die Trauben, einschließlich Schale und Kerne, werden zerkleinert, um eine natürliche Gärung zu ermöglichen. Durch die Fermentation mit den Schalen und Kernen erhalten die Weine eine kräftige Struktur und zusätzliche Aromen.
    3. Gärung im Qvevri
      Die Traubenmaische wird in die Qvevris gegeben und die Amphoren mit einer Steinplatte abgedeckt. Während der Gärung steigen die Schalen an die Oberfläche und bilden eine „Kruste“, die in regelmäßigen Abständen untergemischt wird, um eine gleichmäßige Gärung zu gewährleisten. Die Gärung dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate und erfolgt auf natürliche Weise ohne Zusatz von Hefen oder Enzymen.
    4. Reifung und Lagerung
      Nach der Gärung werden die Qvevris versiegelt und der Wein bleibt darin zur Reifung. Die Porosität der Tonamphoren ermöglicht es, dass der Wein auf natürliche Weise atmen kann, wodurch sich das Aroma intensiviert und die Tannine sanfter werden.
    5. Abfüllung und weitere Reifung
      Nach der Reifung wird der Wein von Hand abgezogen und in Flaschen abgefüllt. Die natürlichen Hefen und das Zusammenspiel der Schalen verleihen dem Wein eine lange Lagerfähigkeit und tiefe, komplexe Aromen.

    Einzigartige Aromen und Texturen der Qvevri-Weine

    Qvevri-Weine zeichnen sich durch unverwechselbare Aromen und Texturen aus, die durch die lange Reifung und die Fermentation mit den Traubenhäuten und Kernen entstehen. Diese Technik verleiht ihnen oft eine tiefe, leicht erdige Note, die von Weinliebhabern als „terroirbetont“ beschrieben wird.

    Besonders Rotweine, die in Qvevris hergestellt werden, weisen kräftige Tannine und eine satte, dunkle Fruchtigkeit auf. Weißweine hingegen, die mit der Schale vergoren werden (was oft als „Orange Wine“ bezeichnet wird), besitzen eine ungewöhnliche Textur und eine komplexe Geschmackspalette, die von Steinobst bis zu nussigen Noten reicht.

    Qvevri-Weine heute: Die Renaissance einer alten Tradition

    Während die Qvevri-Methode über Jahrtausende hinweg nahezu unverändert blieb, hat sie in den letzten Jahren ein neues, weltweites Publikum gefunden. Viele Winzer und Weinliebhaber suchen nach Authentizität und Tiefe, die sie in konventionellen Weinen nicht immer finden können. Die Rückkehr zu traditionellen Methoden wird in vielen Regionen weltweit wiederentdeckt – und die Qvevri-Technik steht dabei an der Spitze dieser Bewegung.

    Georgische Weingüter wie Pheasant's Tears oder Tbilvino setzen auf die Qvevri-Technik und haben eine internationale Anhängerschaft gefunden. Einige Winzer in Italien, Spanien und sogar in den USA experimentieren inzwischen ebenfalls mit dieser Methode und übernehmen die Techniken, die in Georgien perfektioniert wurden.

    Die besten Speisenbegleiter für Qvevri-Weine

    Qvevri-Weine bieten einzigartige Aromen, die mit einer Vielzahl von Speisen harmonieren. Einige Empfehlungen, die Sie unbedingt probieren sollten:

    • Rotweine: Kräftige Qvevri-Rotweine wie Saperavi passen hervorragend zu gegrilltem Lamm, Rindfleisch und würzigen Schmorgerichten. Die Aromen der Erde und des Tones betonen den Geschmack von gegrilltem Fleisch und kräftigen Saucen.
    • Weißweine (Orange Weine): Diese Weine passen besonders gut zu georgischen Vorspeisen wie Pkhali (Gemüsepasten mit Nüssen) und Khachapuri (Käsebrot). Die Komplexität und leichte Tanninstruktur dieser Weißweine harmoniert wunderbar mit würzigen und herzhaften Gerichten.
    • Halbsüße Qvevri-Weine: Perfekt zu Desserts und mildem Käse. Ihre Fruchtigkeit und Süße bilden einen idealen Kontrast zu den cremigen Noten von Käse und süßen Nachspeisen wie Churchkhela.

    Warum die Qvevri-Methode mehr als nur ein Trend ist

    Die Qvevri-Technik ist nicht nur ein neuer Trend, sondern eine Rückbesinnung auf ursprüngliche Weinherstellungsverfahren, die eng mit der Natur und dem Terroir verbunden sind. Während moderne Weinbereitungstechniken häufig auf kontrollierte Umgebungen setzen, erlaubt die Qvevri-Methode dem Wein, sich organisch zu entwickeln und die Einflüsse der Umgebung aufzunehmen. Die porösen Ton-Amphoren bieten eine natürliche Atmungsfähigkeit, die den Geschmack des Weins beeinflusst und ihn von der industriellen Weinherstellung unterscheidet.

    Ein weiterer Aspekt ist die Nachhaltigkeit: Da bei der Qvevri-Methode keine künstlichen Zusatzstoffe oder chemischen Hilfsmittel verwendet werden, ist sie eine umweltfreundlichere Alternative zur industriellen Weinproduktion.

    Fazit: Qvevri-Weine als Erbe und Inspiration

    Die Qvevri-Technik ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie alte Traditionen und handwerkliche Fertigkeiten in der modernen Weinwelt wertgeschätzt und neu entdeckt werden können. Der natürliche Charakter und die einzigartigen Aromen machen Qvevri-Weine zu einer Entdeckungsreise für Weinkenner und zu einem unverzichtbaren Bestandteil der georgischen Kultur.

    Für jeden Weinliebhaber, der das Authentische sucht und sich für traditionsreiche Herstellungsmethoden interessiert, ist die Qvevri-Technik ein Muss. Die besondere Verbindung von Natur, Handwerk und Geschichte in jeder Flasche macht Qvevri-Weine zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Besuchen Sie Georgien, erleben Sie das georgische Supra – ein traditionelles Festessen – und tauchen Sie ein in die jahrtausendealte Kultur der Qvevri-Weine.

    Schreiben Sie einen Kommentar

    Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.