Gin ist eine sehr vielfältige Spirituose. Es gibt ihn in den verschiedensten Sorten und Variationen, weshalb man ihn auch auf unterschiedliche Art und Weise herstellen kann. Dennoch kann die Herstellung des Gins, grob in 4 Schritten aufteilt werden:

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1. Mazeration

Der erste Schritt ist auch gleichzeitig der wichtigste Schritt. Hier werden direkt alle Zutaten zusammen vermischt und eingelegt. Ein Gin besteht aus nur 3 Hauptzutaten:

  1. Einem hochprozentigen Neutralalkohol,
  2. Wacholderbeeren
  3. und den sogenannten Botanicals.

Der Neutralalkohol muss landwirtschaftlichen Ursprungs sein und besteht meist aus Getreide oder Kartoffeln. Nicht selten wird auch einfach Wodka für die Basis genutzt.

Die Wacholderbeere gehört in jeden Gin, da sie den Geschmack erst kennzeichnet und ihn einen süßen, würzigen und leicht bitteren Geschmack gibt.

Um dem Gin seinen letzten Schliff zu geben, werden noch Botanicals zum Alkohol hinzugefügt. Dazu gehören Beeren, Samen, Früchte, Gewürze und Kräuter. Diese Aromageber sorgen dafür, dass jeder Gin seinen einzigartigen und individuellen Charakter bekommt und erklären, warum Gins so unterschiedlich schmecken können. Die verschiedenen Gewürze werden so lange im Alkohol eingelegt, bis sich die Aromastoffe gelöst haben. 

Gut zu wissen:

Wacholder macht sich nicht nur im Gin hervorragend. Viele verwenden die Pflanze auch als Gewürz zum Kochen. Aufgrund seines unverwechselbaren Aromas eignet sich Wacholder auch perfekt zu Wildgerichten oder Sauerbraten.

2. Destillation

Im zweiten Schritt wird das Wasser vom Alkohol getrennt. Da der Alkohol schneller als das Wasser verdampft, steigen nur die aromatisierten Dämpfe des Alkohols in die Brennblase auf. Dort wird der Dampf abgekühlt und wieder verflüssigt. Mittlerweile hat man einen hochprozentigen Gin, der einen Alkoholgehalt von ca. 96 % vol. aufweist.

Schon gewusst?

In dieser Phase muss der Destillateurs besonders aufpassen: Denn sowohl die ersten, als auch die letzten Tropfen, die aus der Brennblase fließen, können den Gin durch eine muffige Note verderben.

3. Lagerung

Im Vergleich zu vielen anderen Spirituosen muss Gin nicht gelagert werden. Einige Sorten werden dennoch mehrere Wochen gelagert, damit sich nach der Destillation alle Aromastoffe nochmal gut verbinden können. 

Schon gewusst?

Die meisten Gins werden in Stahltanks gelagert. Eine Ausnahme bildet aber der sogenannte 'Reserve Gin'. Dieser wird in Eichenholzfässern gelagert, um die typischen Eichenaromen aufzunehmen.

4. Abfüllung

Im letzten Schritt muss der Gin, bevor er in seine Flasche abgefüllt wird, noch mit kalkarmen Wasser verdünnt werden, da er sonst einen zu hohen Alkoholgehalt aufweist. Nach der Verdünnung muss der Gin einen Alkoholgehalt von mindestens 37 % vol. aufweisen. Danach wird er nur noch umgefüllt und etikettiert. 

Schon gewusst?

Der teuerste Gin der Welt kostet um die 180.000€. Dabei handelt es sich um den Bombay Sapphire Revelation Gin. Der Preis kommt aber hauptsächlich nur aufgrund seiner Flasche zustande. Diese besteht aus einem wertvollen Kristall, welche drumherum noch mit Edelsteinen verziert ist.

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